Mittwoch, 31. März 2010

Werner Altnickel und die Chemtrails

Der heutige Blogeintrag betrifft Werner Altnickel - einem Chemtrailaktivsten, der tief in seinen verschrobenen Überzeugungen verstrickt diese überall, wo er darf, zum Besten gibt.

Seinen Erzählungen nach betrieb er ein Fernsehfachgeschäft, ehe er nach dem Unfall im Kernkraftwerk in Tschernobyl "aufwachte" und sich für alternative Energien stark machte. In Oldenburg war er ab 1987 bei Greenpeace als Leiter der dortigen Gruppe aktiv. Seit dieser Zeit beschäftigte sich Altnickel mit dem Aufbau von Photovoltaikanlagen, er gewann zwei Mal den Oldenburger Umweltschutzpreis und 1997 den Deutschen Solarpreis.

Bei der Installation einer Solaranlage im Jahre 2003 auf einem Dach ist es dann wohl passiert: Flugzeuge flogen über Oldenburg und überzogen den strahlend blauen Himmel mit Streifen! Das ließ Altnickel misstrauisch werden - soviele Streifen am Himmel, und dabei hatte Oldenburg doch gar keinen großen Flugplatz mehr! (der durchschnittlich Gebildete wird nun einwerfen, dass streifenerzeugende Flugzeuge nicht in Oldenburg landen würden, da sie dafür einfach zu hoch wären - aber dazu später mehr) Zufällig fielen ihm zwei Artikel von einem Gabriel Stetter in die Hände, in denen dieser von der Zerstörung des Himmels durch das Ausbringen von Chemtrails schrieb. Nun fiel es Altnickel wie Schuppen von den Augen: Genau das musste es sein - über seiner Heimatstadt wurde ein übles Vebrechen am Himmel begangen! Und da er auf seinen Reisen durch Deutschland überall auf nicht verschwindende Kondensstreifen stieß musste das Verbrechen an die Öffentlichkeit gebracht werden. Da er bei Greenpeace aktiv war bot es sich an, über diesen Weg an die Öffentlichkeit zu kommen - für ihn unverständlich wollte dort keiner was von seinen gesammelten Unterlagen über Chemtrails wissen. Aber er fand jemanden, der ebenfalls über das Thema "Chemtrails" gestolpert war, den ehemaligen Luftwaffenoffizier Peter Platte. Zusammen mit dessen "heißen" Insiderinformationen über die Gefährlichkeit von Turbinentreibstoff wollte er das Thema endlich in die Öffentlichkeit bringen - nur wollte das ARD-Magazin "Aspekte" nach anfänglichem Interesse nichts mehr davon wissen und ein Beitrag beim ARD-Magazin "Monitor" scheiterte (angeblich) im letzten Moment. Auch "Spiegel TV" wollte nicht über Chemtrails berichten. Gründe für die Absage der Fernsehsender nennt Altnickel nicht. Ich behaupte mal, dass die Redaktionen der Fernsehmagazine über Chemtrails recherchiert haben und zum Ergebnis gekommen sind, dass man sich mit der Ausstrahlung eines Berichtes nach altnickelscher Denkweise bis auf die Knochen blamieren würde.

Greenpeace wollte nicht zulassen, dass Altnickel in Namen der Umweltschutzorganisation Humbug verbreitete und verbot ihm, Vorträge über Chemtrails, HAARP usw. bei Greenpeaceveranstaltungen zu halten. Das erboste den Chemtrailaktivisten und spornte ihn an, tiefer in die Sache einzusteigen und zu versuchen, weiter seine Ideen bei Greenpeaceveranstaltungen unter die Leute zu bringen. Schlussendlich verbot Greenpeace Altnickel, Gebäude von Greenpeace zu betreten und Vorträgen beizuwohnen, da seine privaten Interessen nicht mit denen von Greenpeace übereinstimmten. Ein Artikel im Greenpeacemagazin 5/2004 über Altnickel kann man hier lesen: Greenpeace über Altnickel

Im Jahr 2008 tourte Altnickel durch mehrere Städte, um dort seine Geschichten über Chemtrails, HARRP u.ä. an das interessierte Publikum zu bringen. Selbst an der VHS Oldenburg durfte er im März 2008 referieren - was meiner Meinung nach grenzwertig ist, da hier eine öffentliche Einrichtung einem Verschwörungstheoretiker Raum für seine wirren Fantasien zur Verfügung gestellt hat.
Ein für Februar 2010 angesetzter neuer Kurs wurde schließlich von der VHS Oldenburg abgesetzt, vermutlich wurde es den Verantwortlichen doch zu heiß, einem solchen Typen eine Plattform für seinen Unsinn zu bieten.

Im Februar 2008 trat Altnickel in Chur/Schweiz auf, dieser Vortrag wurde per Video mitgeschnitten und im Internet verbreitet. Daraus stammt auch der größte Teil meiner Vorrede zu Altnickel. Ich werde krasse Fehlinformationen und Lügen in diesem Vortrag hier mit Angabe des Zeitpunktes präsentieren und richtigstellen. Kursive Textstellen geben dabei die Aussage Altnickels wieder.
Der Link zum Vortrag: AZK-Konferenz in Chur im Februar 2008

bei 00:20:10
Hier präsentiert Altnickel ein Foto mit Cumuluswolken im Vordergrund, die sich im Hintergrund befindliche weiße Cirrusbewölkung sollen Chemtrails sein. Was falsch ist, denn genau so kündigt sich eine Wetteränderung an, es fließt nämlich feuchte Luft ein.

bei 00:27:40
Altnickel beschwert sich über einen streifenverhangenen Himmel, weiterhin gibt es seiner Meinung nach keinen azurblauen Himmel mehr, sondern einen hellblauen, milchigblauen. Das ist natürlich seine subjektive Einschätzung, da er unter dem hellblauen Himmel gewissermaßen leidet wird dieser von ihm auch stärker wahrgenommen. Ich habe letzten Sommer (2009) genügend blauen Himmel erlebt...

bei 00:28:30
"...das wird uns immer als Cirrus- oder Schleierbewölkung verkauft - fragt sich bloß, was verschleiert werden soll." Tolle populistische Aussage - aber Schleierwolken gabs schon immer (was Chemtrailaktivisten konsequent ignorieren).

bei 00:28:50
kurze Streifen -> Kondensstreifen
lange Streifen -> Chemtrails
Diese alte, immer wieder gern hervorgeholte Anleitung zum Identifizieren von Chemtrails ist schlichtweg falsch: Kondensstreifen bleiben immer solange bestehen, bis die örtliche, relative Luftfeuchte dafür hoch genug ist. Egal, ob dies 0,5 Sekunden oder 3 Stunden andauert.

bei 00:29:15
blauer, toller Himmel mit einem Chemtrailstreifen, im Hintergrund soll der Himmel schon "chemtrailiert" sein
Tatsächlich ist es so, dass in der Atmosphäre immer Wasserdampf enthalten ist - senkrecht über dem Himmelsbetrachter ist natürlich die geringste Anzahl vorhanden (Himmel am "blauesten"), in Richtung Horizont erhöht sich die Anzahl der Wassertröpfchen, diese lassen den Himmel weißlicher erscheinen. Vermutlich ist sogar eine feuchte Front im Anzug.

bei 00:29:25
unterbrochener Kondensstreifen ist Chemtrail, Kondensstreifen entstehen bei 70% relativer Luftfeuchte und bei -40°C, je feuchter und kälter es ist, desto länger bleiben die Streifen stehen
Der zweite Teil stimmt, der erste ist Unsinn. Unterbrochen werden kann ein Kondensstreifen durch wärmere oder trockenere Luftschichten, schließlich ist unsere Atmosphäre kein homogener Raum. Kondensstreifen entstehen bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit, die Temperatur ist dabei absolut gesehen egal (wobei tiefe Temperaturen natürlich die Entstehung von Kondensstreifen begünstigen). Jeder hat schon mal im Winter bei Autos beobachtet, dass aus dem Auspuff weiße Wolken herauskommen, wenn der Motor noch nicht warm ist. Diese weißen Wolken sind nichts anderes als kleine Kondensstreifen die entstehen, wenn Wasserdampf (durch die Verbrennung von Benzin oder Diesel erzeugt) auf kalte Luft trifft - also wie bei den Streifen "da oben". Und da in Deutschland nur selten die Temperaturen bei -40°C liegen und trotzdem Kondensfahnen aus in Deutschland fahrenden Autos kommen ist diese Aussage von Altnickel schlichtweg gelogen.

bei 00:30:40
zwei Flugzeuge mit unterschiedlich langen Streifen, der höhere Streifen muss länger sein, da es da kälter ist
Auch hier kennt sich Altnickel nicht mit den Grundlagen der Physik aus - relative Luftfeuchte heißt, dass bei einer bestimmten Temperatur und einer bestimmten Anzahl von Wassertröpfen 100% Luftfeuchte erreicht wird, der Wasserdampf also sichtbar wird. Entweder es sind wenige Wassertröpfchen und eine tiefe Temperatur oder viele Wassertröpfchen und eine höhere Temperatur - oder irgendwas dazwischen. Nehmen wir an, dass zwei gleiche Flugzeuge mit demselben Treibstoffverbrauch in unterschiedlichen Höhen fliegen - das höher fliegende wird einen längeren Kondensstreifen haben, da es in kälterer Luft fliegt.
Nehmen wir an, dass zwei unterschiedliche Flugzeuge in verschiedenen Höhen fliegen - oben, ein kleines, unten ein viel größeres. Das kleinere hat weniger Treibstoffdurchfluss, das größere erheblich mehr. Der untere Streifen wird länger sein, da die durch das Flugzeug eingebrachte höhere Menge an Wasserdampf die Temperaturdifferenz zwischen den Höhen egalisiert und sogar länger über 100% Luftfeuchte erzeugt.

bei 00:32:30
Flugeuge fliegen dahin und dann wieder zurück, hier in Oldenburg gibt es gar keinen Flughafen
Dies ist meiner Meinung nach einer der entlarvendsten Aussagen von Werner Altnickel, hierbei zeigt er nämlich, dass er keinen blassen Schimmer von Luftverkehr hat.
Die Aussage, dass dieselben Flugzeuge im Himmel hin- und herfliegen ist Unsinn, er hat nicht mal in diesem Fall einen Beleg.
Flugzeuge fliegen normalerweise in Höhen von 10000m, Langstreckenflugzeuge höher, Kurzstreckenflugzeuge niedriger. Kondensstreifen entstehen in etwa in diesen Höhen. Flugzeuge, die im Landeanflug sind, beginnen bereits viele Kilometer vor dem Zielflughafen zu sinken, meist drehen sie bei circa 1000m Höhe in den Endanflug ein (gerader Weg im Sinkflug Richtung Landebahn) Der Logik von Altnickel zufolge müssten also die Flugzeuge über Oldenburg in 10000m Höhe ankommen und sich dann blitzartig auf 1000m herunterschrauben, um in den Landeanflug auf den nichtexistenten Flughafen in Oldenburg übergehen zu können.

bei 00:34:00
Wendekurve
So sieht eine Kurve aus, wenn ein größeres Flugzeug eine Warteschleife fliegt. Oder Miltärmaschinen fliegen ihr Flugprogramm ab..

bei 00:34:50
Himmel zieht sich mit Chemtrails zu
Ein klassisch heranziehende Warmfront kündigt sich so an - feuchte Luft fließt ein, bei zusätzlicher Einbringung von Wasserdampf (durch Flugzeuge z.B.) entstehen lang anhaltende Kondensstreifen, noch mehr feuchte Luft fließt ein, was die bestehenden Kondensstreifen breiter werden lässt. Immer mehr feuchte Luft lässt schließlich am gesamten Himmel die relative Luftfeuchte über 100% steigen.

bei 00:35:40
abreißende Streifen
Ganz klar - hier wird eine Luftmassegrenze sichtbar gemacht, im Vordergrund ist feuchte Luft, im Hintergrund trockene Luft

bei 00:36:40
Ausflockungen um Streifen sind Polymere
Eine der immer wiederkehrenden Lügen der Chemtrailaktivisten - es wurden bisher keine Polymere in Flugzeugabgasen nachgewiesen, keiner kann folgerichtig nachweisen, wie die Polymere ins Flugzeug und wieder heraus gelangen sollen.

bei 00:38:00
Amerikaner haben im 2. Weltkrieg Petroleum versprüht
Wieder eine glatte Lüge, es wäre völlig unsinnig, Treibstoff zu versprühen, den brauchte man, um zu fliegen. Und ein eine Tonne Bomben sind nun mal effektiver als eine Tonne Treibstoff, denn mal am Himmel versprüht.

bei 00:38:30
Düppel heißen Düppel, weil die von den Engländern zum ersten Mal bei Hamburg über dem Ort Düppel eingesetzt wurden
Richtig ist, dass Aluminiumstreifen zur Radartäuschung erstmals von Engländern bei dem großen Angriff auf Hamburg eingesetzt wurden, allderdings benannten sie diese nicht nach einem deutschen Ort sondern einfach "Chaff". Die Deutschen hatten zur selben Zeit eine ebensolche Erfindung gemacht, die sie in der Nähe von Düppel (bei Berlin) zum ersten Mal getestet und danach benannt hatten.

bei 00:39:30
Kampfmaschinen haben über der Stadt nicht zu fliegen
Das ist wieder eine Aussage, welche die komplette Unkenntnis Altnickels über Luftfahrt belegt. Natürlich dürfen Militärflugzeuge auch über Städten fliegen, bei der hohen Städtdichte in Deutschland wären sie sonst gezwungen, ständig im Zickzack zu fliegen. Außerdem sind die von ihm fotografierten Flugzeuge in großer Höhe geflogen, sodass keine Lärmbelästigung u.ä. zu erwarten war. Und flapsige Aussagen wie "hat sich überlegt abzubiegen" und "dann kam der andere wieder" zeugen eher davon, dass Altnickel selbst nicht weiß, wovon er spricht.

bei 00:40:50
Der Halo-Effekt entsteht dadurch, dass Metallpartikel das Licht reflektieren.
Wieder eine glatte Lüge von Altnickel - wieso der Halo-Effekt ensteht ist hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Halo_(Lichteffekt)

bei 00:43:40
Diese komischen Wolken haben alle einen Namen.
Tatsächlich, Wolken haben einen Namen. Herr Altnickel weiß das anscheinend noch nicht. Auch hier kann man bei Wikipedia nachschauen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wolkenart#Klassifizierung

bei 00:45:00
Erst erklärt Altnickel die Enstehung von Kondensstreifen am Beispiel eines Fotos von einem Flugzeug, welches von unten aufgenommen wurde, richtig. Dann aber zeigt er ein Foto von einem Flugzeug, welches fast frontal aufgenommen wurde und behauptet, dass die (zugegebenermaßen großen) Streifen direkt aus den Turbinen kommen! Wie will er das denn in dieser Perspektive erkennen?

bei 00:46:20
Foto von einem Kondens- und Chemtrailstreifen, kurzer Streifen, entsteht erst nach einer Flügelspannweite - normal; langer Streifen, direkt aus Turbine - Chemtrail
Die richtige Erklärung ist, dass bei feuchterer, kälterer Luft die Streifen länger bestehen, das angebliche Chemtrailflugzeug fliegt vermutlich höher und/oder hat einen größeren Wasserdampfausstoß, was auch erklärt, wieso bei diesem die Streifen eher anfangen.

bei 00:47:00
Bild zeigt das Sprühen von Metallstäuben und Polymeren, um Metallpartikel länger in der Luft zu halten
Auch diese Aussage von Altnickel ist reine Fantasie - in Wahrheit hat die NASA getestet, wie sich Wirbelschleppen verhalten, diese wurden durch Rauch sichtbar gemacht.
http://goodsky.homestead.com/files/gallery.html

bei 00:50:55
komische Düse am Heck wird zum Sprühen benutzt
Diese Düse ist die Auslassvorrichtung für die APU.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a1/US_Navy_E-6_Mercury.jpg

bei 00:51:10
vierstrahliges Flugzeug, nur einen Streifen mittig, kann nur "was anderes sein"
Altnickels liegt auch hier falsch, denn der mittige Streifen ist so zu erklären, dass entweder die APU läuft und / oder Wasser (vom Waschbecken o.ä.) abgelassen wird.

bei 00:51:50
überflüssiger Sprit wird bei der Landung über die Flügelspitzen abgelassen
Diese anscheinend unausrottbare Geschichte wird hier von Altnickel wiederholt und mit eigenem Unsinn vermischt. Es ist keinesfalls genehmigt, in der Nähe von Flugplätzen Kraftstoff abzulassen. Überhaupt sind nur Langstreckenflugzeuge in der Lage, Kraftstoff abzulassen, das machen sie nur im Notfall. Flugzeuge wie A320 oder Boeing 737 können dies z.B. nicht. Außerdem wäre es wirtschaftlicher Wahnsinn, wenn die Fluglinien ihren teuer gekauften Sprit einfach so wegwerfen würden.

bei 00:52:45
Bauchsprüher
Hier hat Altnickel ein uraltes Foto ausgegraben, es zeigt nämlich eine B-25, eingesetzt im 2. Weltkrieg. Vermutlich wurden irgendwelche Tests damit veranstaltet, das Foto scheint auch schon sehr alt zu sein.
Ansonsten befindet sich üblicherweise unter dem Rumpf ein sogenannter "Drain Mast", über diesen wird gebrauchtes Wasser und Kondenswasser abgelassen. Damit das Wasser nicht gefriert ist der "Drain Mast" beheizt.

ab 00:53:40
vierstrahlige Sprüher
Hier verweise ich auf meinen Eintrag vom 16.6.2008: http://chemtrails-charakter-und-absurdes.blogspot.com/2008/06/sprhflugzeuge_16.html

ab 00:55:10
gefächertes Sprühen
Dieses Phänomen nennet man aerodynamische Kondensation, die Luft auf der Tragflächenoberseite wird abgekühlt und sinkt unter den Taupunkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aerodynamischer_Auftrieb#Kompressibilit.C3.A4t

bei 00:55:55
Abrisssprüher
Die Maschine unterfliegt zwei alte Kondensstreifen, die sich als Schatten auf die von dem Flugzeug erzeugten Kondensation legen.

bei 00:56:20
Streifen fängt direkt bei Triebwerken an, grünliche Verfärbung zeugen von Metallpartikeln
Auch hier wurde das Flugzeug fast frontal aufgenommen - woher will Altnickel wissen, dass die Kondensstreifen direkt an den Triebwerken anfangen?
Die Verfärbungen entstehen, weil sich in den Eiskristallen das Sonnenlicht bricht und sich dabei in Spektralfarben zerlegt.

bei 00:56:55
Aufnahmen stammen von einem Cargoflieger
Nein, die Aufnahmen stammen von www.airliners.net und wurden von dort von den Chemtrailjüngern geklaut...
Die meisten "zugespielten" Fotos sind hier zu finden.

bei 00:57:20
Dunkle Streifen bestehen aus Kohlenstoff "Carbon Dust"
Wiederum Unsinn, Kohlenstoff würde nämlich im Triebwerk verbrennen, was diesem nicht guttun würde.

bei 00:58:00
"real chemtrail plane"
Es handelt sich hierbei um eine Vickers "Viscount" mit Anbauten, deren Sinn und Zweck nicht klar erkennbar ist. Vermutlich werden mit diesem Flugzeug atmosphärische Messungen durchgeführt, da dies die Form der Anbauten als naheliegend erscheinen lässt.

bei 01:04:00
Analyse von Chemtrails durch Christian Diebel
Herr Diebel mikroskopiert gern und reimt sich dabei seine eigenen Wahrheiten zusammen, hier seine Webseite: http://www.chemtrails-forum.de/
Gerüchten zufolge hängen seine Analysemethoden und -ergebnisse bei realen Chemikern ausgedruckt als Erheiterung für zwischendurch am schwarzen Brett.

bei 01:05:00
Ablassen von "Zeug"
Grundsätzlich lässt ein Flugzeug keine Chemikalien ab, das war früher auch nicht gestattet. Allensfalls gebrauchtes Wasser, genannt "Grauwasser" wird von Zeit zu Zeit abgelassen. Dabei handelt es sich um Wasser, welches z.B. aus dem Handwaschbecken der Flugzeugtoilette abläuft. Bei einigen Flugzeugen kann im Notfall auch Kerosin abgelassen werden.

bei 01:07:30
"physikalisch gesehen geht das nicht"
Doch - siehe bei 00:30:40

bei 01:11:00
"Patente sind Fakten"
Unsinn, Patente kann man für alles mögliche anmelden (zumindest in den USA).

bei 01:17:00
Kuchinich und die Chemtrails
Ich verweise hier mal auf eine Webseite, die das gesamte Bild wiedergibt und nicht die von Altnickel herausgepickten Rosinen: http://contrailscience.com/kucinich-chemtrails-and-hr-2977/

Altnickels Ausführungen zu HAARP lasse ich jetzt mal außen vor, jeder halbwegs Gebildete sollte merken, dass er ein toller Märchenerzähler ist.

Altnickel gestaltet seinen Vortrag so, dass seine Aussagen über jeden Zweifel erhaben zu sein scheinen und suggeriert dabei, pausenlos Fakten zu präsentieren. Daneben bekommt er Informationen und Unterlagen von Insidern "zugespielt", was ihn für für weniger kritische Zuhörer interessanter machen soll. Er vermischt allseits bekannte Fakten (z.B. Nordlichter) mit eigenen Vorstellungen ("man kann die auch künstlich machen..").
Ein Besucher einer seiner Vorträge berichtete im Freigeistforum, dass Altnickel dort behauptet habe, dass beim Durchgehen durch die Metalldedektoren am Flughafen der gesamte Gehirninhalt ausgelesen würde. Na, zum Glück hat man das bei Altnickel wohl noch nicht geschafft, sonst wäre er vermutlich wegen seines geheimen Wissens um die Machenschaften der "da oben" sofort aus dem Verkehr gezogen worden.

Wie dem auch sei - meiner Meinung nach ist Altnickel ein zwanghafter Selbstdarsteller, der sich mit dem Verbreiten von obskuren Halbwahrheiten und Unsinn ein Publikum schaffen will und dem Logik und wissenschaftliche Arbeitsweise Fremdworte sind.